Karl Reitz, gefallen am 1. Juni 1940 bei Straßenkämpfen Bellay /Frankreich (siehe auch Hüttenberger Tracht).


Philipp Horn, gefallen am 20. Oktober 1941 bei Obrenjewa in Russland.


Robert Nagel, am 30. Januar 1942 in Olkowo nach einem Bauchschuss in russische Gefangenschaft geraten und seitdem vermisst.


Joseph Hrabik, am 11. Juni 1942 auf dem Flug zu einem Heimaturlaub beim Absturz der Maschine in Frankreich ums Leben gekommen und in der Bretagne beigesetzt.


Wilhelm Reitz, gefallen am 6. Juli 1942 beim Futter holen. Sein Fahrzeug war gegen 10.30 Uhr auf eine russische Mine gefahren. Er wurde beerdigt in Lavanowo, 18 km südwestlich von Liwny/Russland.


Richard Köhler, gefallen in der Schlacht bei Stalingrad am 8. September 1942 an einem Geschütz stehend durch Granatvolltreffer.


Reinhard Tritsch, am 23. September 1942 im Raum Bourgowo in Russland gefallen und in Sytsehevka zur letzten Ruhe gebettet.


Hermann Wilhelm, Vater von drei Kindern, seit dem 5. Januar 1943 in Stalingrad vermisst. Nähere Umstände über sein Schicksal konnten nicht in Erfahrung gebracht werden.


Ernst Hartmannshenn, seit dem 30. Januar 1943 in Stalingrad vermisst.


Wilhelm Schindel überstand eine Unterschenkelverletzung durch einen Granatsplitter am 30. April 1943, kam im weiteren Kriegsverlauf nach Rumänien und wurde am 16. August 1944 bei Savata vermisst.


Wilhelm Köhler, gefallen am 28. September 1943 bei Beresina in Russland durch Kopfschuß.


Karl Krämer wurde am 5. Oktober 1943 in Russland südlich von Krementschuk in Russland vermisst.


Walter Fey starb am 16. November 1943 an den Folgen einer Verwundung im Lazarett in Siedlce/Polen an Wundstarrkrampf. Er war der Sohn von Katharina Fey geb. Reitz d.h. ein Neffe von meinem Großvater Wilhelm Reitz und dessen Bruder Karl Reitz (gefallen am 1. Juni 1940, s.o. und Hüttenberger Tracht).

Zu den Umständen seines Todes schrieb Lehrer Richard Lodahl u.a. in der Ortschronik:

"...Da das Befinden des Verwundeten sich im Laufe der Zeit verschlimmerte, reisten die Mutter und der Großvater am 5. November nach Siedlce, um ihn zu besuchen. Sie fanden ihn in tiefer Bewußtlosigkeit liegend vor, sodaß er seine Mutter und seinen Großvater kaum erkannt hat. Es blieb ihnen nichts anderes übrig, als wieder abzureisen. Nach einigen Tagen kam dann die Nachricht, daß das Befinden des Verwundeten sich verschlimmert habe. Am 17. November traf dann die Todesnachricht ein. Der schwergeprüften Familie wendet sich die Teilnahme der ganzen Bevölkerung zu und dies umsomehr, als auch der Ehemann der Frau Fey, Wilhelm Fey, verwundet worden ist."

Anmerkung: Auch Wilhelm Fey kehrte nicht aus dem Krieg zurück (siehe weiter unten).

Willi Hanack, gefallen am 31. Januar 1944 bei Dnjepropetrowsk/Russland. Nach einer Verwundung und einer anschließenden Malariaerkrankung hatte er vom 7. bis 29. Dezember einen Erholungsurlaub in Ebersgöns verbracht.


Walter Horn, gefallen am 3. März 1944 bei Gorodenka in Russland, wurde auf dem Heldenfriedhof in Kiwinömme bestattet. Sein Bruder Philipp war bereits am 12. Juni 1944 gefallen (s.o.).


Ernst Wilhelm starb am 11. März 1944 bei Kämpfen nahe des Ortes Kassino in Italien. Er fiel nur vier Tage vor seinem Heimaturlaub, wurde auf dem Heldenfriedhof des Grenadier-Regimentes Nr. 211 nördlich des Ortes Arce an der Straße Rom - Neapel beigesetzt und später nach Monte-Cassino umgebettet.


Adolf Schmidt, fiel am 6. April 1944 im Raum Narva/Russland. Er wurde auf dem Soldatenfriedhof in Toila/Estland beigesetzt. Seine Eltern waren Anfang April 1943 von Essen nach Ebersgöns gezogen, nachdem ihr Haus bei Bombenangriffen zerstört worden war.


Rudi Hölzemann fiel am 28. April 1944 bei der Verteidigung der Halbinsel Krim. Er war verheiratet und hatte einen Sohn. Der Vater seiner Frau Luise (Karl Diehl) war im 1. Weltkrieg gefallen.


Otto Lodahl fiel am 20. Juni 1944 bei Mogilew in Russland. Er war nach seinem Abitur im Jahr 1939 zur Wehrmacht eingezogen worden.


Karl Hormel wurde am 26.06.44 in Witeps/Russland vermisst. Auch über sein Schicksal sind keine Einzelheiten bekannt geworden.


Wilhelm Wächterhäuser fiel am 10. Juli 1944 bei einem Abendgefecht in einem Wald bei Bavent in Frankreich. Er wurde mit militärischen Ehren auf dem Heldenfriedhof Höhe 77 nördlich Blaccvront beigesetzt.


Karl Jung wurde im Alter von 20 Jahren am 18. August 1944 in Rumänien vermisst. Auch sein Schicksal blieb ungeklärt.


Wilhelm Laudt fiel am 20.08.1944 im Alter von 29 Jahren in Russland durch einen Volltreffer. Er war im Jahr 1938 einberufen worden und kämpfte seit 1939 an der Front.


Willi Krack fiel am 1. September 1944 bei den Kämpfen bei Sandomir. Er war von einem Granatsplitter tödlich getroffen worden.


Karl Kleinschmidt kam am 17. September 1944 bei einem Fliegerangriff nördlich von Egli/Lettland ums Leben, nachdem er in den Jahren zuvor bereits fünfmal leicht verwundet worden war. Er war 37 Jahre alt und der Ehemann der Schwester meiner Großmutter Lina Reitz (Emma Kleinschmidt geb. Schmidt). Er wurde mit militärischen Ehren auf dem Heldenfriedhof der 329. Infanteriedivision bei Egli in Lettland bestattet.


Karl Fey geriet am 31.08.44 bei Ploesti in Rumänien in russische Gefangenschaft. Mitte September 1944 wurde er im Sammellager Jassy zum letzten Mal lebend gesehen. Er wurde später mit Wirkung vom 31.12.45 amtlich für tot erklärt.


Erwin Schindel, Bruder des in Rumänien vermissten Wilhelm Schindel, kam am 12. Oktober 1944 bei der Panzerschlacht von Debrecen durch einen Lungenschuss ums Leben.


Robert Hofmann fiel am Heiligabend 1944 in Luxemburg. Der Panzer, in dem er sich befand, erhielt einem Vermerk von Lehrer Lodahl zufolge einen Volltreffer.


Wilhelm Fey, der Vater des am 16. November 1943 an Wundstarrkrampf gestorbenen Walter Fey, wurde seit dem 6. Januar 1945 in Russland vermisst. Sein Sohn Helmut erhielt im Oktober 1973 ein Gutachten vom Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes, in dem davon ausgegangen wird, dass der Verschollene wahrscheinlich bei den Rückzugsgefechten im Raum Warschau-Sandomierz im Januar 1945 gefallen ist.


Karl Schindel wurde seit dem 11. Januar 1945 in Elbing/Ostpreußen vermisst. Er war Angehöriger der 7. Panzerdivision und zuvor Kriegsteilnehmer in Frankreich und Russland gewesen.


Walter Messerschmidt war als Angehöriger des Grenadier-Ersatzbataillons 472 im Jahr 1943 am die Front gekommen. Am 20. Januar 1945 wurde er in Steinau/Schlesien vermisst und am 10. Juni 1976 amtlich für tot erklärt.


Wilhelm Ludwig wurde seit dem 21.02.45 in Wilna/Litauen vermisst. Auf dem dortigen Hauptverbandsplatz war er zum letzten Mal lebend gesehen worden. Er war am 01.09.39 einberufen worden, hatte unter anderem in Riga/Lettland gekämpft und war auf Kurland verwundet worden.


Karl Glaum fiel am 27.02.45 in Belgien und wurde dort auf dem deutschen Soldatenfriedhof Recogne-Bastogne beigesetzt.


Heinz Hedrich wurde im Alter von 18 Jahren am 20. März 1945 in Ungarn vermisst. An diesem Tag hatte er noch einem zurückkehrenden Kameraden beim Verlassen des Lagers an Bord eines Panzers zugewinkt. Danach gab es von ihm kein Lebenszeichen mehr.


Karl Fink, verheiratet seit 1928 und Vater dreier Kinder, fiel am 26.03.1945 in Russland.


Theo Glaum fiel am 29. März 1945 bei englischen Luftangriffen auf den Ort Lorient in Frankreich. Zwei Tage zuvor war er verwundet worden.


Anton Olbrich starb am 23. Juli 1945 im Kriegsgefangenenlazarett Swabowo bei Stalingrad. Er war erst Ende 1943 einberufen worden.


Wilhelm Glaum, Vater von vier Kindern , wurde am 13.09.45 in Russland vermisst. Das Evangelische Hilfswerk für Internierte und Kriegsgefangene teilte der Ehefrau mit Schreiben vom 3. März 1948 mit, dass er sich als Kriegsgefangener im Lager 212 in Segesia/Karelien befinde. Als er nach Jahren immer noch nicht in die Heimat zurückgekehrt war, richtete Katharina Glaum eine Anfrage an den Suchdienst des Roten Kreuzes und erhielt am 8. Juli 1959 (!!) die Nachricht, daß ihr Ehemann am 17. April 1946 gestorben sei. Weitere Einzelheiten wurden nicht mitgeteilt.


Der 2. Weltkrieg hat somit das Leben von 38 Soldaten aus Ebersgöns gefordert; bei einer Einwohnerzahl von etwa 400 (1938 = 428 Einwohner) sind die meisten der "jungen Männer" des Ortes nicht mehr zurückgekehrt.



Richtigerweise haben die Verantwortlichen im Dorf auf dem 1955 eingeweihten "Ehrenmal" auch die Namen der gefallenen und vermissten Angehörigen der Heimatvertriebenen verewigen lassen. Es handelt sich hierbei um:

Franz Ott, gefallen am 16. Januar 1942 in Poleshaewo/Mittelrussland.


Im März 2006 erhielt ich eine Mail aus Berlin mit der Information, dass der Onkel des Mailverfassers am gleichen Tag am gleichen Ort gefallen ist. Da mir die noch in Ebersgöns lebende Schwester von Franz Ort das Soldbuch ihres Bruders und die Gefallenenmitteilung des Kommandeurs an die Familie zur Verfügung gestellt hat, konnte der Ort Poleashaewo zweifelsfrei lokalisiert werden. Möglicherweise finden sich dort Hinweise auf das Schicksal des Gefallenen; die dafür nötigen Schritte hat der Mailschreiber aus Berlin jetzt - Mitte 2006 - eingeleitet.

Für mich ist dies ein weiterer Beweis - siehe Geschichte von Ebersgöns unter 1843, Auswanderer - welche positive Wirkung das Medium Internet haben kann.

Josef Haubner, gefallen am 2. September 1942 in Russland.


Emil Benedikt, gefallen am 2. Dezember 1942 in Nowrosik/Russland.


Franz Kosch, geb. am 2. August 1918 in Goppersdorf/Nordmähren, vermisst seit dem

24. November 1944.

Karl Franz Proksch, gefallen am 21.12.43 in der Nähe von Leningrad.


Franz Halbritter, gefallen am 14. April 1943 an unbekannter Stelle.


Friedrich Kosch, geb. am 2. Dezember 1918 in Oppersdorf/Nordmähren, am 29.06.44 gefallen an einem nicht bekannten Ort, Zwillingsbruder von Franz Kosch (s.o.).


Wilhelm Schmidt fiel am 9. Oktober 1943 im Alter von 20 Jahren in Welkelupi in Russland.


Alois Behr, geb. am 16. Oktober 1918 in Stockau/Sudetenland , vermisst seit dem 30. Juni 1944 in Russland.


E. Max Zöttche, geb. am 12. September 1911, vermisst seit dem 30. Juni 1944.


Karl Gehrke, geb. am 1. Mai 1912 , vermisst seit dem 2. Juli 1944 in Mogilew/Russland.


Anton Pfeifer, geb. am 5. November 1911 in Lindau, vermisst seit dem 12. August 1944 auf der Insel Krim/Russland.


Josef Brunzlik, am 23. Januar 1908 in Neusattel/Sudetenland geboren, vermisst seit dem 25. Oktober in den Niederlanden.


Leo Hausschulz, am 13. April 1921 geboren, gefallen am 28. Dezember 1944 und beerdigt in Bad Kreuznach.


Franz Schrott, geb. am 13. März 1906 in Tepl, vermisst seit dem 29. Januar 1945 in Niederschlesien.


Anmerkung und Quellenhinweis:

Die Angaben zu den einzelnen Gefallenen wurden dem aus Anlass der 800-Jahrfeier erschienenen Ebersgönser Dorfbuch entnommen.

Im Kapitel "Kriegsereignisse", das ich selbst verfasst habe, sind neben weiteren Informationen Fotos von jedem (!!) Gefallenen des 2. Weltkrieges zu finden. Leider sind die 500 Exemplare der Erstausgabe zur Zeit (August 2018) vergriffen.

Schon während der Vorbereitungen zum oben genannten Kapitel wurde mir deutlich, wie einschneidend die beiden Weltkriege die meisten Familien und auch die Entwicklung des ganzen Ortes beeinflusst haben.

Daher ist es mir ein Anliegen, auf meiner eigenen Internetpräsenz beim Thema "Geschichte von Ebersgöns" die Männer kurz vorzustellen, die ihr eigenes Leben für die "jeweils gute Sache" geben mussten. Besonders freuen würde es mich, wenn dadurch ein Beitrag geleistet würde, nach vielen Jahren noch etwas Licht in das bisher ungeklärte Schicksal der vielen Vermissten zu bringen.

Das Kapitel "Kriegsereignisse" im Ebersgönser "Dorfbuch" endet mit ff. Formulierung:

"...Der Sinn dieses Kapitels bestand vielmehr darin, dem Leser den Unsinn des Krieges am Beispiel des Schicksals der Bewohner des eigenen Dorfes eindringlich vor Augen zu führen und Krieg als Mittel zur Durchsetzung von Interessen in den Herzen der Menschen mit einem dauerhaften emotionalen Bann zu belegen.

Wenn die vorstehenden Zeilen dies vermochten, dann haben sie ihren Zweck erfüllt."

Dem habe ich auch mehr als 20 Jahre später nichts hinzuzufügen.

 

Gerold Reitz, im April 2018

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